Waldpilz

Pilze sammeln – Das müssen Anfänger beachten

Viele erfahrene Pilzsammler sind mit dem Suchen und Finden von Pilzen von klein auf groß geworden, meist angeleitet von Eltern oder Großeltern. Das sind optimale Voraussetzungen, denn wann lernt man denn jemals wieder so viel und schnell wie als Kind? Aber nicht alle hatten das Glück einer solchen Ausbildung. Wer erst im Erwachsenenalter anfängt sich für Pilze zu begeistern, der muss gegenüber Gleichaltrigen mitunter die Erfahrung eines ganzen Lebens aufholen. Hier eine kleine Hilfe zum Einstieg.

Sicherheit geht vor: Sammle nur Arten, die du sicher bestimmen kannst!

..sofern du sie essen möchtest, jedenfalls. Eine Pilzvergiftung ist kein schönes Erlebnis und die kommt schneller als du denkst, wenn Pilze in deinem Korb landen die du nur vom Hören kennst. Das passiert übrigens nicht nur Anfängern. Das wichtigste: Nie einfach nur nach dem Aussehen bestimmen, sondern alle relevanten Merkmale durchgehen. Vor allem solche, die als Abgrenzung zu Doppelgängern dienen. Wenn du noch gar keine Arten kennst, dann..

Fang mit Röhrlingen an!

Röhrlinge haben eine schwammartige Struktur unterm Hut und können nahezu bedenkenlos gesammelt werden da es hier nur wenige ungenießbare oder gar giftige Arten gibt. Um es noch besser einzugrenzen: Alle Röhrlinge die keine Netzzeichnung am Stiel haben und dessen Röhren sich auf Druck bläulich färben sind essbar.

Besuch Pilzkurse!

Das ist der mit Abstand beste Weg für Anfänger, ein erfolgreicher und sicherer Pilzsammler zu werden. Bei Pilzexkursionen kann man neue Pilze kennenlernen und das Wissen über bereits bekannte Pilze und ihre Doppelgänger vertiefen. Oft werden im Herbst Kurse von Volkshochschulen oder dem NABU angeboten.

Lass deinen Fund bestimmen!

Es gibt viele ehrenamtliche Pilzsachverständige die nach Absprache einen Blick in deinen Korb werfen und dir sagen können ob du dich fast vergiftet hättest oder nicht. Sofern kein Sachverständiger in deiner Nähe ist, geh kein Risiko ein und wirf den Pilz lieber weg, wenn du dir nicht abslout sicher bist. Eine Liste mit Suchfunktion findet man bei der Deutschen Gesellschaft für Mykologie.

Besorg dir das richtige Equipment

waldweg

Der Weg zum Pilzprofi

Pilze sammeln in Plastikbehältern oder -tüten ist ein No-Go und typischer Anfängerfehler. Die Fruchtkörper können darin nicht atmen und die Eiweiße werden sehr schnell zersetzt, was eine Lebensmittelvergiftung nach sich ziehen kann. Am besten luftige Körbe nutzen. Ebenso ist ein scharfes Messer mit Pilzbürste zu empfehlen um die Pilze abzuschneiden und direkt im Wald grob zu säubern. Mehr Infos findest du in meinem anderen Beitrag zum Eqiupment fürs Pilzesammeln

Respektiere die Natur

Wenn du Pilze nicht kennst oder als giftig identifizierst, lass sie stehen. Auch sie erfüllen ihren Zweck im Ökosystem Wald. Zeig Respekt vor der Natur und greif so wenig wie möglich in dieses System ein. Pass auf wohin du trittst und brüll nicht rum um die anderen Waldbewohner nicht zu verschrecken. Pilze sammeln ist kein Einkauf im Supermarkt und sollte rücksichtsvoll von statten gehen.

Besorg dir ein Bestimmungsbuch!

Der häufigste Anwendungszweck von Büchern für die Pilzbestimmung ist, herauszufinden ob der Pilz der gerade vor einem steht, essbar ist oder nicht.Eines der populärsten Bücher für diesen Anwendungszweck ist Essbare Pilze und ihre giftigen Doppelgänger . Da dabei eine falsche Bestimmung wortwörtlich über Leben und Tod entscheiden kann,  ist es wichtig, dass man bereits eine gewisse Routine im Pilzesammeln hat, die Pilze im Buch zuordnen kann, und sich auf das Buch verlassen kann. Und wie immer gilt: Im Zweifel einen Experten draufschauen lassen oder den Pilz im Wald stehen lassen.

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