Gallenröhrling erkennen
Der Gallenröhrling, auch bekannt unter den Namen Bitterröhrling oder Bitterling, verdankt seine Bekanntheit den regelmäßigen Verwechselungen mit dem Steinpilz oder dem Maronen-Röhrling. Aus gesundheitlicher Sicht ist das nicht sonderlich tragisch, da es sich nicht um einen Giftpilz handelt. Von der kulinarischen Seite aus gesehen ist eine Verwechslung dagegen bitter, im wahrsten Sinne des Wortes.
Der Gallenröhrling verdankt seinen Namen nämlich seiner Bitterkeit. Das ist einerseits praktisch, da eine Geschmacksprobe schon im Wald schnell für Klarheit sorgt. Andererseits kann dem nicht ganz so aufmerksamen Sammler schnell mal ein Exemplar in der Pfanne landen, was eine versaute Mahlzeit zur Folge hat. Dazu sei gesagt, dass ein Pilzsammler generell aufmerksam sein sollte. Es soll allerdings Menschen geben, die diese charakteristische Eigenschaft einfach nicht schmecken und den Gallenröhrling für einen Steinpilz halten. Ich persönlich habe mal einen osteuropäischen Sammler getroffen, der mir nicht glauben wollte, dass der Pilz den ich da in der Hand hatte ungenießbar sei. Er hat einen Teil des Stiels abgeschnitten, daran geleckt und ihn erstaunlicherweise für gut befunden. Ich habe ihm den Pilz dann überlassen, da ich mir aufgrund der Merkmale sehr sicher war. Leider habe ich es verpasst, ein Stück davon zu kosten, womit ich absolute Gewissheit gehabt hätte. Rechts ein Foto des besagten Exemplars. Im Hintergrund ist gut die Plastiktüten des Sammlers zu erkennen, durch die ich darauf schließen kann, es nicht unbedingt mit einem Spezialisten zu tun gehabt zu haben.
Merkmale des Gallenröhrlings
Das wichtigste Merkmal ist wohl die ausgeprägte Netzzeichnung am Stiel, die bei keinen Speiesepilz außer dem Steinpilz vorkommt. Links gut zu erkennen: Braunes Netz auf hellem Untergrund. Beim Steinpilz ist dies genau andersrum: Helles Netz auf dunklem Untergrund.
Die Röhren sind – genau wie das Fleisch – weiß, im Alter dann später leicht rosa. Hier ist eine einfache Abgrenzung zum Maronen-Röhrling möglich, dessen Röhren cremefarben bis oliv-grünlich sind und bei Kontakt schnell blauen.
Der Hut des Gallenröhrlings ist hellbraun, manchmal aber auch dunkelbraun, ähnlich einer Marone.
Wie oben bereits angesprochen, kann eine Geschmacksprobe Gewissheit bringen. Dazu ein Stück des Pilzfleischs zerkauen und wieder ausspucken. Es sollte sich schnell eine Bitterkeit im Mund breitmachen.
Um unterwegs, unabhängig vom Empfang auf dem Smartphone, Pilze bestimmen zu können, empfehle ich an dieser Stelle wärmstens das Buch Essbare Pilze und ihre giftigen Doppelgänger von Laux und Gminder.
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