Der Maronen-Röhrling
Der Maronen-Röhrling, auch Braunkappe genannt, ist neben dem Steinpilz der Speisepilz schlechthin. Gerade den Anfängern unter den Pilzsammlern ist die Marone nahezulegen, da sie sehr schmackhaft als auch einfach zu finden ist. Außerdem angenehm zu wissen: Eine Verwechselung mit Giftpilzen ist nahezu unmöglich, wenn man nicht gerade vollkommen blind drauflos sammelt – was auch ganz generell nicht zu empfehlen ist. Los gehts, hier der Steckbrief:
Wie erkenne ich den Maronen-Röhrling?
In weiten Teilen Deutschlands hört er auf den Namen „Braunkappe“ – und das nicht ohne Grund. Ein brauner Hut ist nämlich das erste Merkmal der Marone. Bei feuchter Witterung gerne schleimig, andernfalls filzig. Schaut man unter den Hut, so findet man cremegelbe bis gelbgrünliche Röhren die sich auf Druck bläulich färben. Das ist ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal von anderen Röhrlingsarten. Der Stiel weißt kein Netzmuster auf – auch das ein Unterscheidungsmermal vom Gallenröhrling (schlimm) oder dem Steinpilz (weniger schlimm).
Gibt es eine Verwechselungsgefahr?
Es kann zu Verwechselungen mit dem eben genannten Gallenröhrling (Bild links) kommen, die man aber mit genauem Hingucken vermeiden kann. Dessen Röhren sind nämlich heller und färben sich nicht blau, sondern leicht rosa. Außerdem am Stiel ganz deutlich zu erkennen: Eine Netzzeichnung, die man bei der Marone nie findet. Bei jungen Exemplaren kann das Unterscheiden etwas knifflig werden, hier bietet sich eine Geschmacksprobe an. Dazu etwas Fleisch des Pilzes zerkauen und anschließend wieder ausspucken. Schmeckt das Fleisch bitter, so handelt es sich um den Gallenröhrling. Ganz passend zum Namen.
Ansonsten kann man den Maronen-Röhrling noch mit dem Steinpilz verwechseln, aber hierbei wohl kaum von einer Verwechselungsgefahr sprechen.
Um unterwegs Pilze bestimmen zu können und der Gefahr einer Verwechslung aus dem Wege zu gehen, empfehle ich an dieser Stelle wärmstens das Buch Essbare Pilze und ihre giftigen Doppelgänger von Laux und Gminder.
Wo finde ich den Maronen-Röhrling?
Der Maronen-Röhrling ist einer der am häufigsten vorkommenden Speisepilze in Deutschland und einfach zu finden. Er fühlt sich unter mittelgroßen Bäumen wohl, gerne unter Fichten und Kiefern, aber auch im Mischwald. Nicht ganz frisch gepflanz, aber jung. Ein aufgewühlter Boden bringt Sauerstoff in die Erde und ist auch ein Pluspunkt, Bedingungenwie sie häufig in bewirtschafteten Wäldern zu finden sind. Idealerweise auf sauren Böden wie Lehm oder Sand. Gute Chancen hat man in einem abgeholzten und anschließend frisch aufgeforsteten Gebiet. Ist erstmal ein Exemplar gefunden, lohnt es sich in unmittelbarer Nähe weiter Ausschau zu halten. Der Grund hierfür ist der sogenannte Hexenring. Das Myzel, also der unterirdische Teil des Pilzes, wächst unter der Erde meist gleichmäßig in alle Richtungen. Der sichtbare Teil, nämlich der Fruchtkörper, bildet sich am Ende und es entsteht ein Ring.
Alles klar. Und gibt’s bei der Zubereitung irgendetwas zu beachten?
Naja, man sollte darauf achten, möglichst nicht zu alte Exemplare mitzunehmen. Jung und knackig schmecken sie einfach am besten. Ein guter Indikator für einen zu alten Pilz ist, neben der Größe, der Hut. Drückt man mit dem Finger darauf, sollte keine Mulde zurückbleiben. Die Röhren kann man bei nicht mehr ganz jungen Exemplaren vom Hut lösen, da diese im Essen nämlich eine schleimige, von vielen als unangenehm empfundene Konsistenz haben. Beim Zerschneiden gründlich auf Maden und Madengänge prüfen, denn auch die Waldbewohner wissen um den Wert dieses Pilzes. Die Stiele kann man übrigens auch mitessen, sofern sie noch nicht zu holzig und frei von Maden sind. Roh sollte man den Maronen-Röhrling im Gegensatz zu Steinpilzen oder Champignons übrigens auch nicht essen.
Und zu guter Letzt: Wie bei den meisten Pilzen: Bitte nicht unter fließendem Wasser säubern. Ein feuchter Lappen muss genügen.
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